vor 81 Jahren war Kriegsbeginn ...
und als das Land in Trümmern lag,
gründete mein Vater Gustaf A.Neumann mit knapp 21 Jahren seine Zeitung,
ohne Erfahrung als Zeitungsmann und Zeitungsherausgeber zu haben, dennoch gab es
diese Zeitung, dann auch mit anderen Namen, über viele Jahrzehnte lang.
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Als am 11. Oktober 1945 das „Echo der Heimat“ erscheint,
ist das Blatt noch
recht dünn,
was mit der damals herrschenden Papierknappheit zu erklären ist.
Auf vier Seiten
wird aus diversen Gemeinden
Oberösterreichs, sowie über
national relevante
Themen
berichtet.
In der ersten Ausgabe auf der ersten Seite findet
sich folgender Kommentar des Herausgebers
Gustaf Adolf Neumann, der die Motivation seiner
Zeitungsgründung beschreibt:
Der Heimat willen„Ich richte diesen persönlichen Brief
an euch, liebe Landsleute.
An der
Wiege des Hausruck‐Verlages, der
mit heutigem Tage sein erstes
Programm, „Echo der Heimat“
herausgibt,
stand die grenzenlose
Liebe zum Lande
und die große Verantwortung,
die es ihm gegenüber zu erfüllen
bestrebt ist.
Mit keinem größerem Geschenke könnte ich vor euch,
meine Landsleute, hintreten,
als mit der Arznei, die mithelfen
kann, eure Wunden zu vernarben und eure Krankheit zu heilen.
Schaut, was hat unser Land in all ́ den bewegten Jahren seiner
rühmlichen Vergangenheit gelitten, geblutet und seines nackten
Rechtes willen geduldet
–
und schließlich als allzeit freisinniges
bestanden? Lasst uns beweisen, dass in uns Landler
der alte, freie
stolze Geist
seinen Sitz behalten hat.
Deshalb nahm ich zum
Wappen des Hausruck
-‐
Verlages das Zeichen Rot
-‐
Weiß
-‐
Rot (...).
Ewig soll uns dieses Opfer mahnen, wenn heute die Demokratie in
unserer Heimat Wirklichkeit wird. Wir alle, aus allen Ständen und
Berufszweigen, müssen uns zu einer starken Gemeinschaft
zusammenschließen, beseelt von dem ehrlichen Willen, unser
Land wieder lebensfähig zu machen.
Mithin wende ich mich an
alle, an dich, Bauer, an dich, Eisenbahner,
an dich, Beamter,
an dich, Bergmann des Hausrucks,
an dich, Handwerker und Meister,
an dich, Kaufmann und Händler,
an dich, Künstler,
an dich, Hausfrau und Mutter,
an dich, österreichischer Bub
und an euch
alle, die ihr hier eure Heimat besitzt.
Zu euch spricht das „Echo der
Heimat“.
Wer aber zerstören will, soll in diesem Blatt einen
unerschrockenen Ankläger finden.
Wer die Freiheit, um seine
Macht mit Gewalt zu sichern, in Ketten wirft, wird unbeirrbar als
Verräter an den Pranger gestellt.
Wir haben doch erfahren
müssen, dass die Freiheit ein zu teures Gut ist,
als dass nicht das ganze Volk sie bewachen müsste.
In der Grauen erregenden
Todesmaschine der Schlachtfelder,
Konzentrationslager und
sonstiger Orgien der Vernichtung offenbart sich die Schande
unseres Geschlechts, dass nämlich das Licht des
20. Jahrhunderts
dunkler ist als die Finsternis des Mittelalters.
Wir müssen daher
nun beweisen, dass wir wirklich Menschen sind, die fähig sind, frei
zu leben und durch unsere Arbeit bezeugen, dass das uns
geschenkte Vertrauen Würdigen zuteil wurde.
Das
„Echo der
Heimat“ wird auf diesem Weg zur Demokratie eurer Begleiter sein.
Die Knappheit an Papier zwingt mich augenblicklich den Umfang
der Zeitung empfindlich einzuschränken;
doch diese kurze Zeit
wird bald vorüber sei;
dann werde ich für jeden von euch Echo
sein;
denn ihr alle zusammen seid das Echo der Heimat!
Alle Worte sind leerer Schall. Lasst uns daher an die Arbeit gehen, die
überall dort, wo sie geleistet wird, Österreich gilt."
Gustaf Neumann, 11.10.1945
Quelle: http://othes.univie.ac.at/27180/1/2013-01-11_0502407.pdf
Siehe auch: http://www.klosterneuburg1.at/4-Tatsachen/05-Prof.-Neumann-verstorben.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf_Adolf_Neumann
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