Samstag, 28. Januar 2023

Politiker

"Den Politikern rate ich,
dem Beispiel einer einfachen Henne aufmerksam zu folgen:
sie legt beispielsweise ihr programmiertes Ei
und nach dem Ausstoß desselben beginnt sie zu gackern;
ich traf kaum einen Politiker, der sich ein Beispiel an einer einfachen Henne nimmt.
@G. A.Neumann 2004"
 
Passend zur heutigen Wahl in Niederösterreich.
Mein 2013 verstorbener Vater "konnte" mit allen Parteien eine gute Gesprächsbasis finden als unabhängiger Zeitungsherausgeber.
 
Viele Berichte/Fotos 
hier, aber es sind nur 
Bruchteile von allen. 
 
 
 
 














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Tierschutz Real


Klosterneuburger Zeitung: Tierschutz Real - Kommentar von Prof. Gustaf Adolf Neumann

Wien (OTS) - Vor wenigen Tagen setzte ich meine Unterschrift statutengemäß unter eine Einladung der Mitglieder des Verbandes der niederösterreichischen Tierschutzvereine zur Generalversammlung. Im April 2004 wird auf dieser Sitzung eine neue Persönlichkeit Vorsitzende(r) des Verbandes.

Bekanntlich legte ich die Funktion im Besprechungszimmer der Frau Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi zur Überraschung der Anwesenden aus Protest gegen die leeren Erklärungen politisch verantwortlicher Funktionäre zurück. Die Politiker versprachen mündlich und schriftlich Zahlungen, die dann nicht vorgenommen wurden, denn sie kürzten den vorgesehenen Budgetbetrag für die in Niederösterreich befindlichen 6 Tierschutzhäuser.

Als dann das neue in Beratung befindliche bundeseinheitliche Tierschutzgesetz veröffentlicht wurde, das wiederum eine andere Kompetenz für Zahlungen ohne deren Dotierung vorsieht, war für mich der Geduldsfaden gerissen.

Ich erklärte allen politischen und verbandseigenen Personen, dass ich für die beseelten Wesen im Rahmen meiner Stiftung Tiere-Rechte eintreten werde. Ich versprach, bis zur Wahl der Nachfolgeschaft, zur Verfügung zu stehen, jedoch sicher nicht über meine 12 Jahre Funktionszeit hinaus.

Nun ist es so weit: dem Vernehmen nach gibt es mehrere Kandidaten für die Wahl, ich werde mithelfen, dass dies mit der Beauftragung der bestmöglichen Persönlichkeit gelingt.

Es ist erfreulich, wenn eine große Mehrheit ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz beschließen wird, welches das bisherige nicht verschlechtert.

Dass bei diesem Tierschutzgesetz keine Experten des Tierschutzes Niederösterreichs mitwirken konnten, weil sie dazu nicht eingeladen wurden, obschon alle Parteien über den Erfahrungswert der Hilfsdienste Niederösterreichs mehrfach schriftlich informiert wurden, macht die Sache nicht schlecht, die Inhalte des Gesetzesentwurf stehen auf dem Prüfstand.

Ich nehme nicht an, dass die Aufgabe meiner Privatstiftung Tiere-Rechte eine rasche Änderung der Gesellschaftsüberlegungen in der Nutztierhaltung erwirken kann, aber irgendwann wird es den Bemühungen der Philosophie, der Ethik, der Religionstheologien und der Wirtschaft gelingen, beseelte Wesen auch dann mit Respekt gegenüberzutreten, wenn das Ziel der Lieferung des Nahrungsmittels Fleisch realisiert wird.

Nach meiner Überzeugung ist die Industrialisierung eines derartigen Anliegens die falsche Richtung, die zur Unmoral, zur Seuche, zur Katastrophe führt, gleichgültig, ob es hausgemacht, europäisiert oder globalisiert wird.

Österreich hat unvorbereitet mit Zweidrittelmehrheit den Weg in die EU gewählt, die ihre Aufgabenstellung nicht einmal durch ein Minimalstatut geregelt hat, die dies nunmehr versucht, aber in eine Welt hineinarbeitet, in der das Maß an Gewalt das Recht bestimmt.

Ich weiß daher, welche Aufgabe die Neumann-Stiftung Tiere-Rechte angeht, die Ohnmacht kann noch so bedrückend sein, sie verhindert nicht die Sprache für Gerechtigkeit, für Friede, für Respekt der Natürlichkeit in allen Bereichen.

Der Konsum von Fleisch als Teil der menschlichen Nahrung ist offenbar programmiert, es fragt sich aber der Mensch schon nach den Ausmaßen und der Bewältigung der Art und Weise.

Wer mir auf diesem Wege jetzt und nach mir folgen will, ist herzlich dazu eingeladen; ich denke an die Jugend, an die alten Weisen der Welt, an die Stifter von Glaubensbereichen, ich denke aber auch an die europäischen Gestalter von Tierschutzverfügungen, die allesamt Fortschritte auf diesem Wege erarbeiten.

Für die Freunde der Heimtiere, die Charakter haben, sind, nach meiner Meinung, Tierschutzgesetze nicht das Gelbe vom Ei. Den Politikern rate ich, dem Beispiel einer einfachen Henne aufmerksam zu folgen: sie legt beispielsweise ihr programmiertes Ei und nach dem Ausstoß desselben beginnt sie zu gackern; ich traf kaum einen Politiker, der sich ein Beispiel an einer einfachen Henne nimmt.

Rückfragen & Kontakt:

Prof. G.A.Neumann 

Text Prof.Neumann 

Tierschutz Real/Klosterneuburger Zeitung  

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Schuldig, weil wir keinen anderen haben 1965

Hier eine SPIEGEL Reportage vom 27.4.1965: 

"Schuldig, weil wir keinen anderen haben"

Zitat aus diesem Artikel, siehe vollständiger Bericht in dem anschliessenden Link.... 

"Dazu die Last, der anerkannte Vorkämpfer wider vermeintliches und tatsächliches Unrecht zu sein: Bis zu 300 Zuschriften im Monat erreichen Neumann. Das »Echo« ist das Instrument seines Kampfes gegen Justizirrtümer.

Weckt ein Fall sein Interesse: »Keine Zeugen, nur keine Zeugen.« Und erst recht: »Kein Motiv.« Neumann interessiert nicht, womit die anderen beginnen. »Stumme Tatsachen« sucht er. »Ich brauche einen Gegenstand, der mir eine Geschichte erzählt.« Läßt sich ein solcher Gegenstand nicht entdecken, dann wartet Neumann. Fall acht, mit dem er sich zur Zeit befaßt, wurde ihm vor neun Jahren bekannt. Erst vor zwei Jahren brachte Neumann ihn auf die erste Seite des »Echo«. Seitdem hat er mehr als 110 Artikel in dieser Sache geschrieben. Neumann hat Geduld, aber läuft es, dann läuft's.

Auf der Suche nach dem Gegenstand geht Neumann Versuchungen aus dem Weg, die anderen genügen würden, um zum Generalangriff zu blasen. In einem seiner Fälle hatten die Geschworenen ihr »schuldig« gesprochen und als Begründung hinzugefügt: »Weil wir keinen anderen haben.« Für Neumann war das »noch nichts«."

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Alle Fälle, in denen Neumann Erfolg hatte, alle, auf die er ein Auge hat (etwa 30), wurden vor 1955 abgeurteilt. Auch insofern rühmt Neumann seine Justiz. Sie habe aus dem gelernt, was er ihr demonstrierte. Trübsinnig betrachtet Neumann als Zeitungsmacher seine Mühe um unschuldig Verurteilte: »Verlegerisch ist das eine Katastrophe.« Die Ausgabe mit dem Bericht über die Freilassung von Auer und Ranneth: »Die am schlechtesten verkaufte Nummer des Jahres 1963.« Neumann hat den Eindruck, die Überführung Schuldiger zahle sich eher aus als die Befreiung Unschuldiger. Für seine Meinung spricht einiges.

Gezielte, erfolgreiche Urteilskritik zwingt dazu, das vage Unbehagen an der Justiz zu definieren. Der Justizirrtum ist also tatsächlich möglich, lehrt beklemmend jedes überführte Fehlurteil. Recht wird »im Namen des Volkes« gesprochen, die unschuldig Verurteilten kommen also nicht nur über die Justiz. Wer ist ein »anständiger Mensch« vor dem Fehlurteil?"

References: 

Schuldig, weil wir keinen anderen haben/Spiegel  


Revue Reportage 1963

 



 



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Mein Vater Prof. Neumann. Bald ist sein 10.Sterbetag.
Viele unschuldig Verurteilte hat er zu ihrem Recht verholfen und wenn ich oft in Krimis sehe, wenn ein alter Fall neu aufgerollt wird und auf die Ermittler geschossen wird, erinnert mich das auch an ihn, denn genau das hat auch er erleben müssen in einem Wald.


 


 

kurz und bündig

 
Lebenslauf kurz und bündig 

Lebenslauf/englisch WIKIPEDIA 

 

 

 

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Sonntag, 15. Januar 2023

1943 ~Dichtung als Lebenshilfe

 

Erste Begegnung mit Gustav Adolf Neumann

Der erste Dichterabend, den die Kunstgemeinde Grieskirchen veranstaltete, wurde von Gustav Adolf Neumann bestritten, dem jungen Dichter, der in Grieskirchen das Licht der Welt erblickte, früh schon auszog zu lernen und erst heimkehrte nach vielfach bestandener Prüfung und bester Bewährung. 

Im Feierraum des Kreishauses hatte sich eine freudig-erwartungsvolle Zuhörerschaft eingefunden.  Es waren unter anderem erschienen: ...... Bürgermeister Dr. Benrer begrüßte den Dichter mit herzlichen Worten.

Neumann konnte im Verlauf des Abends einen flüchtigen Überblick über den Reichtum des bisher Geschaffenen geben und dennoch gelang es ihm vollends, zu fesseln und zu überzeugen.

Schon das erste Vortragsstück, ein AUszug aus dem großangelegten Vortrag "Dichtung als Lebenshilfe" machte auf alle Zuhörer einen starken Eindruck. Neumann behandelt darin das innerste Wesen der Dichtung und deutet ihre tiefgreifende, aufbauende Wirkung. 

Obwohl über diesen Gedanken schon viel gesagt wurde, gelang es Neumann meisterhaft, diese Wahrheit in ganz neuem Licht zu zeigen und die hohe Mission des Dichters in einer kraftvollen, bilderreichen Sprache gleichzeitig zu erläutern .............

("Heimatblattarchiv" 1943)

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Mit bestem Dank der Stadtgemeinde Grieskirchen, Archivar, die mir dieses Originalplakat zukommen hat lassen. 

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EINE DICHTERLESUNG 

Die Freude, eine junge, aufstrebende Begabung kennenzulernen, bereitete das Deutsche Volksbildungswerk im Mozartsaal einem kleinen, aber dankbaren Kreis Olmützer Menschen. 

Gustav A.Neumann, aus Oberdonau (Oberösterreich) las im feldgrauer Uniform eine Reihe seiner Dichtungen aus dem Manuskript. 

Wie ernst der junge Mann seinen Beruf nimmt, wie stark er die Sendung des Dichters fühlt, Helfer des Volkes, Deuter seiner Schicksale,  Führer nach aufwärts zu sein, ging aus dem Abschnitt einer in Brünn gehaltenen Rede hervor, mit dem er die Lesung einleitete. 

Die Lyrik, die er folgen ließ, die Ballade, die Szenen aus einer Novelle, und einem Drama zeigten ihn dann am Werke, das von Herzen kommt und zu Herzen geht.

Ein tiefer Ernst liegt allem zu Grunde, das Wissen um das Leid bestimmt die Haltung, doch gerade aus dieser Erkenntnis der Unabwendbarkeit dunkler Stunden.............und durchleutet das dichterische  Gestalten.

In dem Gedichten "Zwischen Hell und Dunkel" 

Zwischen Hell und Dunkel  

ist diese Haltung sehr schön gedeutet.

Klar und ungezwungen ist die Sprache in Poesie und Prosa, bildhaft plastisch die Schilderungen von Naturvorgängen und Menschenhandlungen.

Die Werke bieten sich ebenso natürlich in fließendem Rythmus dar.....   

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Diese beiden Ausschnitte aus Zeitungsartikeln mitten im Krieg, wo mein Vater Prof.Neumann auch beordert wurde, vor Soldatenkameraden Lesungen abzuhalten .... sind für mich als Tochter bildliche Darstellungen ... aus diesen Zeiten hat mein Vater, wie viele seiner Generation, nicht viel berichtet. Ich denke, es war genauso für ihn als auch seine Kameraden oder jenen Besuchern der Dichterlesungen eine kleine Ablenkung in dunkler Zeit. 

Selber ist er 1943, mit 19 Jahren, bereits eingezogen worden. 

Ich denke, ich werde in späteren Beiträgen noch berichten mit Link zu diesem hier.

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Wiener (Friedens-)Messe 1946

  Mein Vater (links) 1946 mit Bürgermeister Theodor Körner http://de.wikipedia.org/.../Theodor_K%C3%B6rner... ,beim Vorstellen seiner damal...