Freitag, 16. Juni 2023

Zwischen Hell und Dunkel, Neufassung 2000


 Zwischen Hell und Dunkel

Sucht der Mensch sein Ich.

Wehe, wenn Gefunkel

Ihn erhellt für sich. 


Zwischen Nichts und allen

Irrt der Mensch umher.

Wehe, findet er Gefallen 

Nur an Wiederkehr. 


Zwischen Holdschneewittchen 

Und dem Feuerweib:

Ach! Ein schnelles Rittchen,

Schon verbrennt sein Leib!


Zwischen Süß und Sauer:

Prüfe Deinen Bauch!

Leide Lust und Schauer;

Wohlsein schadet auch ....


Strahlengarben

Schweißen das Schwarze,

Brennen die Harze,

Werden Farben!


Morgen wieder

Pochen Gedanken,

Weinen und wanken;

Laben Lieder.


Jahre stunden

Menschen die Taten;

Zeit gibt nur Raten,

Gott  sie Wunden!


Höllen warten.

Gifte sie pumpen

In ihre Lumpen.

Tod den Zarten!


Finsternis kennt nicht nur das Grauen;

Sterne strahlen zur Nacht!

Ketten nur Knechte zerhauen:

Frei sind Leben und Pracht!


In des Lichtes heiterem Glanze

Heilen Ängste und Hirn.

Was im Wahn noch blutsaugt als Wanze

Wandelt sich zum Gestirn.


Wer vom Glück und Ruhm ist umworben,

Ist verloren, ein Tropf!

Der lebendig, längst doch verstorben:

Ständer für einen Kopf...


Eine Taube

Zeigt mir den Weg.

Weil ich glaube,

Sicher mein Steg.

Prüfen. Bestehen.

Sei, bitte, gut!

Nicht einmal Wut,

Wenn Menschen flehen.

Zwischen Dunkelheit und Sonnen

Liegen die Gefilde aller Wonnen.

Nimm an diesen teil!

Sie sind dein Heil!

Liebe leuchtet über alle Zeit

Zwischendurch als Wechselbild der Farbigkeit.............

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Neufassung 2000 

vom Gedicht aus 1943

Zwischen Hell und Dunkel  

©Prof.Gustaf  Neumann/GAN 

Suchen nach Sinn /CD

gesprochen von Ernst Grissemann

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