Erste Begegnung mit Gustav Adolf Neumann
Der erste Dichterabend, den die Kunstgemeinde Grieskirchen veranstaltete, wurde von Gustav Adolf Neumann bestritten, dem jungen Dichter, der in Grieskirchen das Licht der Welt erblickte, früh schon auszog zu lernen und erst heimkehrte nach vielfach bestandener Prüfung und bester Bewährung.
Im Feierraum des Kreishauses hatte sich eine freudig-erwartungsvolle Zuhörerschaft eingefunden. Es waren unter anderem erschienen: ...... Bürgermeister Dr. Benrer begrüßte den Dichter mit herzlichen Worten.
Neumann konnte im Verlauf des Abends einen flüchtigen Überblick über den Reichtum des bisher Geschaffenen geben und dennoch gelang es ihm vollends, zu fesseln und zu überzeugen.
Schon das erste Vortragsstück, ein AUszug aus dem großangelegten Vortrag "Dichtung als Lebenshilfe" machte auf alle Zuhörer einen starken Eindruck. Neumann behandelt darin das innerste Wesen der Dichtung und deutet ihre tiefgreifende, aufbauende Wirkung.
Obwohl über diesen Gedanken schon viel gesagt wurde, gelang es Neumann meisterhaft, diese Wahrheit in ganz neuem Licht zu zeigen und die hohe Mission des Dichters in einer kraftvollen, bilderreichen Sprache gleichzeitig zu erläutern .............
("Heimatblattarchiv" 1943)
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Mit bestem Dank der Stadtgemeinde Grieskirchen, Archivar, die mir dieses Originalplakat zukommen hat lassen.
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EINE DICHTERLESUNG
Die Freude, eine junge, aufstrebende Begabung kennenzulernen, bereitete das Deutsche Volksbildungswerk im Mozartsaal einem kleinen, aber dankbaren Kreis Olmützer Menschen.
Gustav A.Neumann, aus Oberdonau (Oberösterreich) las im feldgrauer Uniform eine Reihe seiner Dichtungen aus dem Manuskript.
Wie ernst der junge Mann seinen Beruf nimmt, wie stark er die Sendung des Dichters fühlt, Helfer des Volkes, Deuter seiner Schicksale, Führer nach aufwärts zu sein, ging aus dem Abschnitt einer in Brünn gehaltenen Rede hervor, mit dem er die Lesung einleitete.
Die Lyrik, die er folgen ließ, die Ballade, die Szenen aus einer Novelle, und einem Drama zeigten ihn dann am Werke, das von Herzen kommt und zu Herzen geht.
Ein tiefer Ernst liegt allem zu Grunde, das Wissen um das Leid bestimmt die Haltung, doch gerade aus dieser Erkenntnis der Unabwendbarkeit dunkler Stunden.............und durchleutet das dichterische Gestalten.
In dem Gedichten "Zwischen Hell und Dunkel"
ist diese Haltung sehr schön gedeutet.
Klar und ungezwungen ist die Sprache in Poesie und Prosa, bildhaft plastisch die Schilderungen von Naturvorgängen und Menschenhandlungen.
Die Werke bieten sich ebenso natürlich in fließendem Rythmus dar.....
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Diese beiden Ausschnitte aus Zeitungsartikeln mitten im Krieg, wo mein Vater Prof.Neumann auch beordert wurde, vor Soldatenkameraden Lesungen abzuhalten .... sind für mich als Tochter bildliche Darstellungen ... aus diesen Zeiten hat mein Vater, wie viele seiner Generation, nicht viel berichtet. Ich denke, es war genauso für ihn als auch seine Kameraden oder jenen Besuchern der Dichterlesungen eine kleine Ablenkung in dunkler Zeit.
Selber ist er 1943, mit 19 Jahren, bereits eingezogen worden.
Ich denke, ich werde in späteren Beiträgen noch berichten mit Link zu diesem hier.
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